Astrid R.
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Ich habe schöne Erinnerungen an die Lukaskirche in Sasel. Als junges Kind, etwa 8-9 Jahre alt, wurde ich sonntags vom rufenden Klang der Kirchenglocken geweckt und fühlte mich regelrecht in die Kirche gezogen, auf der Suche nach Gott. Mein Kinderzimmer befand sich damals im Dachgeschoss eines freistehenden Einfamilienhauses, das ich mit meinen Eltern und meinem älteren Bruder bewohnte. Wir wohnten im Kipps Weg. Zur Familie gehörten außerdem ein schwarzer Hund namens "Fräulein", eine Kater names Jimmy Kater, ein Kaninchen und eine Landschildkröte. Letztere ist mir in die Natur entlaufen!
Das Haus stand neben einem Zigarettenlager ("Die Milde Sorte") mit Bürogebäude auf einem Grundstück, das von vielen großen Laub- und Kiefernbaeumen sowie wohlriechenden Rosenbüschen in verschiedenen Farben umgeben war. Auf dem Nachbargrundstück befand sich ein weißes Gebäude mit einem Turm, das einem Märchenschloss ähnelte und von dichtem Grün umgeben war, in dem damals der Sänger und Schauspieler Freddy Quinn wohnte. Unser Grundstück war sorgfältig eingezäunt und die Auffahrtstore wurden abends verschlossen. Dies verhinderte jedoch nicht, dass es regelmäßig zu nächtlichen Einbrüchen in das Zigarettenlager kam. Das Sicherheitssystem löste dann Alarm aus, die Polizei kam und durchsuchte das Gelände. Es kam oft vor, dass mein Vater im Schlafanzug am offenen Schlafzimmerfenster stand, während ein Polizist ihm die Taschenlampe ins Gesicht leuchtete und ihm ein, zwei Fragen stellte. Seine Antwort war stets dieselbe: "Wir haben nichts bemerkt. Wir haben fest geschlafen."
Zurück zur Lukaskirche: Ich hörte also die Glocken läuten, machte mich rasch fertig, schwang mich auf mein Fahrrad und fuhr zur drei Minuten entfernten Lukaskirche. Dort wurde ich dann im Alter von 13 Jahren konfirmiert. Mein Jugendpastor hatte wellige, rote Haare und trug eine Brille. Er war geduldig und einladend gegenüber der Kirchenjugend. Er spiegelte den Charakter Gottes wider und hinterließ einen bleibenden Eindruck.