Pfarrkirche Mariä Verkündigung - Faulbach

alfredgehrig

Faulbach, eine alte Winzergemeinde im Süden des Mainvierecks, ist die 17. Perle des "Fränkischen Marienweges"
Da die alte Faulbacher Pfarrkirche St. Elisabeth Ende der 1950er Jahre zu klein wurde, entschied man sich für einen modernen Neubau der in den Jahren 1960-61auf der gegenüberliegenden Straßenseite errichtet wurde. In die neue Kirche Mariä Verkündigung zog auch das Gnadenbild um. Wegen ihres desolaten baulichen Zustandes nach nur knapp 60 Jahren hat man die Kirche zwischen 2008 und 2013 saniert, modernisiert und umgestaltet. Mittlerweile hatte sich die Situation in ihr Gegenteil verkehrt: Der großzügige, klobig wirkende Betonbau mit seinen 650 Sitzplätzen war angesichts sinkender Kirchenbesucher- und Einwohnerzahlen mittlerweile zu groß; Konkret bedeutet dies, dass der Altar näher zu den Gläubigen gerückt, die Sitzplatzanzahl auf 350 reduziert und die Bankreihen von drei Seiten um den Altar gruppiert wurden. Der nunmehr mitten unter den Menschen auf einer Altarinsel stehende Altar wurde ebenso wie der Ambo sowie Tabernakel- und Marienstele völlig neu entworfen. Über dem Altar schwebt ein großer goldener Radleuchter mit zwölf Kerzen, der an das Himmlische Jerusalem erinnert und im Kirchenraum immer wiederkehrt. All diese Einzelelemente wurden sehr sensibel und durchdacht im Raum platziert: Während Tabernakel, Ambo und Altar bisher ganz vorne im Altarraum beinahe nebeneinander gruppiert waren, stehen diese nun ganz bewusst hintereinander und bilden so gemeinsam mit der Osterkerze und dem Taufstein eine große Längsachse. Auf ihr findet der Gläubige die zentralen Elemente der Liturgie und einzelne Sakramente wieder. Aus der alten Kirche stammt die Figur der Hl. Elisabeth, die nun am rechten Seitenaltar steht und das zweite Kirchenpatronat aufgreift; sie korrespondiert mit dem geschnitzten Nikolaus auf der linken Seite, der an die Bedeutung Faulbachs als Schiffergemeinde erinnert.
Die drei Heiligenfiguren, die quer zu dieser Achse im Raum angeordnet wurden, ergänzen diesen Glaubensweg zu einem großen Kreuz als Sinnbild unseres christlichen Glaubens.
Ganz neu in der Faulbacher Kirche ist der „Raum der Stille", in den sich Gläubige für ein stilles Gebet zurückziehen können. Die kleine Nische ist durch eine Glastür vom Kirchenraum abgetrennt und wurde mit einer Schmerzhaften Muttergottes aus dem Privatbesitz von Dr. Jürgen Lenssen sowie einem Acrylbild des Domkapitulars zum Thema Trauer und Hoffnung ausgestattet.
Mit der Umgestaltung wurde auch die wunderschöne Marienfigur mit gotischen S-Schwung aus der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts wieder in den Mittelpunkt gerückt.

Alex P.

Eine wunderschöne Kirche ⛪

Dr Bonecrusher

This looks like a Frank Loyd Wright design.

Adrian Deker